Das Eis übt seit je her eine starke Faszination auf den Menschen aus. Wir können uns einfach nicht sattsehen an den unglaublichen Variationen von Formen und Farbe. Neben dieser Faszination gibt es jedoch auch eine gefährliche Komponente dieses Stoffes. Von Eis geprägte und geformte Landschaften sind kein Ort an welchem der Mensch auf Dauer leben kann. Der Mensch muss also immer auf der Hut sein vor dem kalten Medium Eis, er muss sich einen Platz zu leben und überleben permanent von der Natur abringen.


Auf Grönland prägte das Eis seit Beginn an das menschliche Leben auf der Insel. Die inuitischen Völker der Arktis lernten über Jahrtausende hinweg das Leben mit und auf dem Eis, gemäß dem Motto "Passe dich an oder weiche..."

Der grönländische Eisschild umfasst 8 % der globalen Eismassen auf diesem Planeten. Ca 91 % des Eises hingegen sind in der kontinentalen Eiskappe der West und Ostantarktis zu finden. Der "Rest", ca. 1 %, beinhaltet das Eis Islands, Spitzbergens und aller anderen eisiger Gebiete. In den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts setzte der menschliche Lebenswandel dem Klima der Erde, und damit auch den Eismassen, vermehrt zu.


Das teils mehr als 3.000 m mächige Inlandseis Grönlands beginnt zu schmelzen. Bedingt durch den Klimawandel wird somit eine ganze Kaskade von Veränderungen unterschiedlichster Art innerhalb unseres Lebensraums in Bewegung gesetzt. Die Wissenschaft versucht immer noch zu bestimmen wann bestimmte "Kippelemente" von den menschlichen Eingriffen ausgelöst werden. Durch den stetigen Verlust der Eisbedeckung des arktischen Ozeans mit Meereis aber auch durch den Schmelzprozeß des mächtigen Eispanzers.

In der Vergangenheit des Menschen gab es bereits nachweislich verschiedenliche Schwankungen in der Menge des Eises bzw. in der Atmosphärentemperatur, die Auslöser dieser Gegebenheiten waren verschiedene natürliche Ereignisse, wie starke Vulkaneruptionen oder dergl. Nun jedoch legt der Mensch selbst Hand an in der Umgestaltung seines, unseres Lebensraumes.


Ganze Ökosysteme verlieren, im ständig wachsenen Maße, ihre Grundlage und müssen sich dabei ständig neu orientieren und ausrichten. Dies trifft selbstverständlich direkt auch auf die Organismen im Bereich der Arktis zu. Wobei auch die hier lebenden Menschen dazu gezählt werden müssen. Die Zeiten wo die Inuit auf dem Eis der Arktis auf die Jagd gingen werden wohl bald der Vergangenheit angehören. Jedoch auch die anderen menschlichen Gesellschaften, innerhalb der nördlichen Hemissphäre, werden ebenso die Auswirkungen dieses Wandels immer häufiger zu spüren bekommen.

Ja, wir spüren diese Veränderungen bereits jetzt, in der Form von Dürren, Überflutungen und bei vielen weiteren Mensch gemachten Katastrophen wie Waldbrände. Wenn das Eis von Grönlands Eiskappe schmilzt steigt der Meeresspiegel an und viele Menschen in den Küstenregionen verlieren dabei ihre Heimat.

Mehr über Grönland, die Menschen und Tiere sowie das Eis dieser Insel können Sie in meinem Buch über Grönland lesen, wenn Sie denn möchten.


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