Zu der Region über Grönlands Süden ist zu sagen, dass die Attraktivität dieser Region wohl in erster Linie von dem Prins Christian Sund getragen wird. Es gibt zwar eine Reihe von weiteren interessanten Ortschaften und Destinationen entlang der grönländischen Westküste in Richtung Norden, aber auch hier gilt teilweise das Gleiche bezüglich Appilattoq im Prins Christian Sund, so gibt es leider zum Teil Ortsgemeinschaften mit erheblichen strukturellen und sozialen Problemen.


Die Südspitze Grönlands, das sogenannte Kap Farvel, ist, auf Grund zum einen bedingt durch das Zusammentreffen markanter Meeresströmungen, und zum anderen durch die Topographie, oft eine recht bewegte Region. Heftige Stürme sind hier oft zu verzeichnen. Zusammen mit den Eisbergen, welche hier, von Norden her kommend, in die Davis Strasse einbiegen, daher ist die Navigation innerhalb dieser Gewässer oft nicht einfach.

Das dies so ist, mussten einst bereits die Wikinger feststellen, aber auch die Hochseetrawler aus Europa hatten oft ihre Mühe ihrem Geschäft, dem Fischfang vor Grönlands Küste, nachzugehen.

Der kleine Ort Appilattoq

Der Ansturm der Massen - so sollte es nicht sein !!


Kritisch zu sehen sind allerdings die sporadischen Besuche durch Kreuzfahrtschiffe bei der kleinen Ortschaft Appilattoq. Oft vermittelt dieser Besuch eher den Eindruck eines Überfalls als der eines einvernehmlichen Besuches. Ein gesundes Interesse des Besuchers an der Kultur und dem Leben der Grönländer ist auf jedenfall zu begrüssen, jedoch muss dieses im Vorfeld abgestimmt und abgesprochen werden. Oder möchten Sie 300 asiatische Besucher, mit Kameras bewaffnet, durch Ihrem Vorgarten stampfen lassen.


Dieses übersteigerte Interesse der Touristen hat in der Vergangenheit leider bereits zu einigen Missstimmungen in manchen Kommunen geführt, in so fern, das Kindergärten schamlos fotographiert wurden oder die Grönländer bei ihren familiären Aktivitäten, wo sie ihre Tracht trugen, belästigt wurden.

Interesse am Leben und der Gesellschaft der Grönländer ja, aber bitte vermitteln Sie hierbei nicht den Eindruck als handelt es sich hier um eine Art von "Zoobesuch".


Leider muss ich hier auf diesen Missstand hinweisen, vergessen Sie bitte nicht, das Kreuzfahrten immer noch zu dem Luxussegment des Tourismus gehört. Der Osten, Süden und auch der Norden Grönlands sind auch heute noch schwach besiedelt und die Menschen welche hier leben, müssen teilweise hart um ihre Existenz kämpfen.

Dieser Umstand unterscheidet die Grönländer nicht von dem Schicksal anderer kleiner Gruppierungen in anderen remoten Regionen unseres Planeten. In größeren Städten und Ortschaften relativiert sich dieser Umstand zumindest teilweise. Schiffe welche 4.000 Menschen oder mehr transportieren können so jedoch schnell die Einwohnerzahl verschiedener Orte verdoppeln.


Der Prins Christian Sund, mit seinen umliegenden Gebirgsmassiven, präsentiert dem Besucher eindrucksvoll die rauhe Schönheit der grönländischen Natur. Örtlichkeiten wie diese gibt es zahlreiche auf Grönland, man muss nur wissen, wo diese zu finden sind. Oft scheitert ein Besuch dieser schönen Orte auf Grund von Unkenntnis oder gar Zeitmagel.


Die schönste Passage des Sundes ist die von Ost nach West. Der Grund dafür ist, dass sich die kollosale Bergwelt langsam steigert. Zunächst werden die kleinen aber schönen Gletscher auf der Steuerbordseite des Schiffes passiert. Immer gewaltiger und imposanter ragen die schroffen Gneiss und Granitberge in den Himmel. bis nach einigen engen Windungen die kleine Ortschaft Appilattoq auf der Steuerbordseite erscheint.

Mit etwas Glück sind hier auch die Buckelwale zu beobachten in den Gewässern vor dieser Ortschaft. Diese kleine Ansiedlung vermittelt Ihnen eindrucksvoll die Mächtigkeit der umliegenden Berge. Denn erst jetzt bekommen Sie einen Referenzpunkt. Nur mit dessen Hilfe können wir Größen, Entfernungen und Geschwindigkeiten schätzen.


Oft vermittelt der Nebel den Eindruck, als wäre eine Passage von Ost nach West nicht möglich. Das Auftreten der Nebelbänke ist hierbei der unterschiedlichen Temperatur der Wassermassen geschuldet. Das relativ kalte Oberflächenwasser, welches von Norden kommend der Ostküste Grönlands gen Süden entlangströmt, trifft auf die wärmeren Luft und Wassermassen, von Westen kommend. Die Folge daraus sind Nebelbänke. Diese lösen sich jedoch schnell auf, wenn das Schiff in den Sund hineinfährt.

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