Shag Rocks - 53° 33' S, 42° 2' W



Bevor der Besucher bei seiner Seereise, von dem Falkland Archipel hinunter nach Südgeorgien, auf Südgeorgien ankommt, passiert er diese kleine Felsengruppe im Südatlantik. Hier ein paar geographische und historische Begebenheiten zu diesen Gott verlassenen Felsen im Südatlantik. Die Shag Rocks bilden eine kleine Inselgruppe im südlichen Atlantik, diese liegt ca. 250 km westlich von Südgeorgien und ca. 1.000 km östlich der Falklandinseln. Sie erstreckt sich dabei über eine Fläche von rund 200 Quadratkilometer. Die Gruppe besteht aus 6 felsigen Inseln und gehört politisch gesehen zum Britischen Überseegebiet South Georgia und South Sandwich Islands.


Diese 6 felsigen Inseln ragen dabei steil aus dem Meer heraus und erreichen eine durchschnittliche Höhe von ca. 75 m. Die gesamte Landfläche der Inselgruppe beläuft sich nur auf eine Größe von ca. 20 Hektar. Die Shag Rocks und der, etwas abgelegene, Black Rock sind, wie viele Inseln innerhalb des südlichen Antillenbogens, welcher Feuerland mit der antarktischen Halbinsel verbindet, vulkanischen Ursprungs.


Auf dem felsigen Untergrund der Insel wachsen keine höheren Pflanzen, lediglich einige Moose und Flechten haben es geschafft den Boden teilweise zu bedecken. Die Vogelwelt ist jedoch zahlreich auf diesen Felsen vertreten, insbesondere mit Arten aus der Familie der Walvögel und der Albatrosse. Benannt sind die Inseln nach den dort lebenden Königsscharben, englisch - Imperial Shags, nach einer Vogelart aus der Kormoran Familie.



Auf den Inseln leben selbstverständlich keine Menschen. Nur aus wissenschaftlichen oder meist touristischen Gründen werden die Inseln gelegentlich von Schiffen angesteuert. Dabei sind touristische Besuche wegen der hier häufig vorherrschenden rauen Bedingungen allerdings wohl eher selten. Die Temperaturen in diesem Seegebiet schwanken zwischen -5 °C und +15 °C. Die geographische Lage dieser Felsen, inmitten des südlichen Atlantiks, sorgt oft für ganzjährige, heftige und kalte Westwinde.



Anlanden auf diesen Felsen ist, wegen des permanenten hohen Swell, nicht möglich. Auch gibt es dort keine Anlandestelle im üblichen Sinne, nur steil aufragende Felswände umsäumen die Inseln. Erschwerend kommt hinzu, dass der Brandungsbereich mit langen Kelp Strängen dicht bewachsen ist.

Jedoch bildet dieses Miniarchipel eine Art von biologischer Oase. Aufgrund der relativ geringen Wassertiefe (auch ein Grund für den sich hier verstärkenden Swell) bietet dieses Gebiet für viele Seevögel eine ausreichende Nahrungsquelle. Davon profitieren auch die großen Meeressäuger - die Wale. Häufig werden in den Gewässern, nahe der Shag Rocks, unter anderem die südlichen Glattwale gesichtet.



Die Inseln wurden möglicherweise bereits schon im Jahre 1762 von José de la Llama entdeckt und nach dem Namen seines Schiffes Aurora benannt. Bis zum heutigen Tage ist jedoch nicht gesichert, ob mit den so beschriebenen Aurora Inseln von einst auch tatsächlich die Shag Rocks gemeint waren.

Wieder entdeckt wurde die Inselgruppe dann im Jahre 1819 von dem amerikanischen Robbenjäger James Sheffield an Bord der Hersilia. Er gab der Inselgruppe den heutigen Namen. Die erste Landung auf den Inseln erfolgte 1956 von einem argentinischen Hubschrauber aus. Der südamerikanische Staat Argentinien erhebt ebenfalls Ansprüche auf die Felsen der Shag Rocks.


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